Familie vor dem Haus

Steckbriefe zur wärmetechnischen Verbesserung von Wohngebäuden

09.06.2016

Die energetische Sanierung von Gebäuden ist ein herausforderndes Thema. Bei der Fülle von komplexen Informationen geht schnell der Überblick verloren und die Hemmschwelle, in die Thematik einzusteigen, wächst. Die Stadt Osnabrück hat nun für charakteristische Osnabrücker Gebäudetypen Steckbriefe erstellt, die einen ersten Einblick in die Möglichkeiten der energetischen Sanierung des eigenen Hauses bieten. Diese Gebäudesteckbriefe sind jetzt im Internet abrufbar.

Im Bereich der energetischen Sanierung von Wohngebäuden gibt es in der Stadt Osnabrück Handlungsbedarf. Das hat nicht zuletzt das im Rahmen des „Masterplans 100 % Klimaschutz“ erstellte Gutachten der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. gezeigt. Demnach sind die Hälfte der Gebäude in Osnabrück in den 1950er bis 1970er Jahren vor Einführung der 1. Wärmeschutzverordnung errichtet worden. Für ca. 20 % der Wohngebäude ergibt sich daraus ein hohes Energiesparpotential. Dieses Potential möchte die Stadt gerne heben.

„Die Steckbriefe bieten eine gute Orientierung, was an einem Gebäude umgesetzt werden kann, um es energetisch zu verbessern. Sie sind aber nicht auf alle Gebäude uneingeschränkt übertragbar“, so Nele Schapher, Projektkoordinatorin im Fachbereich Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück. Einen ersten Überblick über wärmetechnische Verbesserungsmöglichkeiten, das ist es, was die Gebäudesteckbriefe vermitteln sollen. Dazu wurden für Osnabrücks charakteristische Gebäudetypen Informationen aus dem Gutachten der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. für Laien verständlich aufbereitet. Die Einteilung in Gebäudetypen erfolgte nach Baualtersklasse und Bautyp. Anhand dieser Merkmale kann jeder Hauseigentümer unter den 15 Gebäudesteckbriefen im Internet denjenigen heraussuchen, der seinem Gebäude am ehesten entspricht. Neben der Kurzbeschreibung von Maßnahmenpaketen bietet die Zusammenstellung ebenfalls Hinweise auf erreichbare Energiestandards und Effizienzklassen gemäß Energieeinsparverordnung. Außerdem werden Anhaltspunkte zu voraussichtlichen Kosten der Umsetzung gegeben. Die Angaben beziehen sich dabei jeweils auf nicht modernisierte Gebäude.
Nach dem Blick auf den Gebäudesteckbrief könnte der nächste Schritt eine Energieberatung von Ort sein. Der Gebäude-Check der Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V., der durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert und damit für den Verbraucher kostengünstig ist, ist eine von verschiedenen Möglichkeiten, eine weiterführende Beratung in Anspruch zu nehmen.

Die Gebäudesteckbriefe und weitere Informationen sind im Internet unter http://www.osnabrueck.de/gebaeudesteckbriefe zu finden.