Inhalt
14.03.2017(ZV) Alle Nutzer von Antennenfernsehen sollten jetzt prüfen, ob ihr Fernseher den neuen Standard DVB-T2 empfangen kann. Das empfiehlt der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland mit Blick auf die am 29. März startende flächendeckende Umstellung des herkömmlichen Antennenfernsehens DVB-T auf DVB-T2.
Wer ein neueres Fernsehgerät mit einem grünen DVB-T2 HD-Logo im Wohnzimmer stehen hat, ist für die Umstellung auf das moderne HD-Antennenfernsehen gut gewappnet. Aber auch Geräte, die das Logo nicht aufweisen, können geeignet sein. Hier hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung oder auf die Internetseite des Herstellers, um festzustellen, ob der Fernseher auch mit DVB -T2 bzw. H265 läuft. Ältere Geräte müssen mit einer zusätzlichen Set-Top-Box ausgestattet werden. Ein solches externes Empfangsgerät ist ab etwa 50 Euro im Handel erhältlich. Wer mehrere Fernseher nutzt, braucht mehrere Set-Top-Boxen. Haus & Grund rät, beim Kauf genau hinzuschauen, da Deutschland bei der Umstellung des Antennenempfangs einen anderen Weg geht als beispielsweise Frankreich, Österreich oder Großbritannien. Hierzulande wird DVB-T2 zusammen mit dem neuen Kompressionsverfahren HEVC eingeführt. Das wird von Set-Top-Boxen, die im Ausland hergestellt wurden, in der Regel nicht unterstützt. Die bisherige Haus-, Zimmer oder Außenantenne kann weiterhin genutzt werden. Im Einzelfall kann es nötig sein, sie neu auszurichten oder auszutauschen.
Mit dieser Ausrüstung sind die öffentlich-rechtlichen Programme auch nach der Umstellung unverschlüsselt zu empfangen. Neben den Rundfunkgebühren entstehen für sie keine zusätzlichen Kosten. Wer jedoch zukünftig Privatfernsehen sehen will, muss nach einer dreimonatigen Schonfrist ab 1. Juli 2017 rund sechs Euro im Monat zusätzlich zahlen und benötigt außerdem zur Entschlüsselung noch das CI+-Modul von freenet.tv. Wer sein Bild dann noch in hochauflösender Qualität sehen will, braucht dafür einen HD-Fernseher. Haus & Grund weist darauf hin, dass je nach bisheriger Ausstattung die Umstellung teuer werden kann. Im Einzelfall kann es günstiger sein, zum Kabel-, Satelliten- oder Internet-Empfang zu wechseln.
Von der DVB-T-Umstellung sind zunächst die Ballungsgebiete betroffen. In mehreren Teilschritten folgen die übrigen Regionen. Die gesamte Umstellung soll bis Mitte 2019 abgeschlossen sein. Der Wechsel des Übertragungsverfahrens betrifft nur den terrestrischen Empfang. Für Verbraucher, die ihre Fernsignale über Satellit, Kabel oder Internet empfangen, ändert sich nichts.