Familie vor dem Haus

Klimaschutz 2.0 – oder bezahlbarer Wohnraum?

14.10.2019

Als völlig unrealistisch, überzogen und viel zu teuer bezeichnet Haus und Grund Osnabrück den Gesetzesentwurf der Niedersächsischen Grünen zum Klimaschutz in Gebäuden, der Heizungen mit fossilen Energieträgern, insbesondere Ölheizungen, den Kampf ansagt. Die Grünen hatten am 9.10.2019 mit der Vorstellung ihres Gesetzesentwurfes gefordert, schon ab 2020 keine neuen Ölheizungen in Gebäuden mehr zuzulassen und ab 2030 dieses Verbot auf alle Heizungen zu erweitern, die mit fossiler Energie betrieben werden. Rechtsanwalt (Syndikusrechtsanwalt) Christian Biemann, Geschäftsführer von Haus und Grund Osnabrück, erklärt dazu: Klimaschutz mit der Brechstange, koste er was er wolle, und die vermehrte Schaffung bezahlbaren Wohnraums gehen nicht zusammen. Damit treibt man die Immobilienwirtschaft in den Ruin. Das lässt sich nicht mehr finanzieren. Notwendig sind deshalb klare Prioritäten in der Wohnungspolitik. Was nutzen uns Häuser, die nicht mehr bewirtschaftet werden können, weil dies mit kostenintensiven Auflagen verbunden ist, die jede Investitionsreserve auffressen? Die Vorstellungen der Grünen ziehen eine Kostenlawine im Neubau nach sich, und arbeiten wieder nur mit sanktionierten Ge- und Verboten. Der ohnehin schon stark belastete Wohnungsmarkt wird darunter zusammenbrechen, wie Biemann hervorhebt.

Bezahlbarer Wohnraum für alle ist dagegen das Gebot der Stunde. Hier liegt das Schwergewicht. Klimaschutz um jeden Preis rückt dieses Ziel in weite Ferne. Haus und Grund Osnabrück fordert deshalb Klimaschutz mit Augenmaß, der gerechnet werden kann. Die jetzt bundesweit beschlossene CO2-Bepreisung wird ohnehin mittelfristig zu einem Umbau in der Heiztechnik führen, betont Geschäftsführer Christian Biemann.